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Victoriana
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Das "Polnische Minjan", Betstube im Westendorf
Betstuben außerhalb der Synagogen bestanden mit Einverständnis des auch für sie zuständigen Gemeindevorstandes in vielen Städten. Die Halberstädter Betstube wird kurz nach dem Ersten Weltkrieg enstanden sein, als viele Juden, infolge der politischen Umwälzungen, aus dem Osten auch nach Halberstadt kamen. Sie hatten Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, da sie meist Jiddisch redeten, und auch mit den hiesigen Lithurgien. Daher trafen sie sich in einer eigenen Betstube, die sich in den ehemaligen Ufermann'schen Gaststätten am Domplatz befand. Zu den beiden Räumen hatte man auch vom Westendorf Zugang. Das kleine Gebäude steht heute noch. Hier trafen sich viele ständige Besucher, auch außerhalb der .
Gebetszeiten, um zu diskutieren, zu meditieren und zu beten.
Regelmäßig dort zu finden waren Saul Winter, Max Rosenblüm,
Benjamin Gotzmann, Jechiel Kreuzmann, Berl Kriegsmann, Abraham Baumöhl und viele andere. Am Schabbat kamen auch die Frauen und sassen in einer abgeteilten Stube mit schmalem Durchblick. Es soll ungezwungen und fröhlich zugegangen sein. "Rabbi-Ersatz" war, so wird erzählt, Herschl Semler, der sehr bewandert in der jüdischen Lehre war.
 
Von besonderem Interesse:
Erinnerungen an das "Polnische Minjan".
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