In Haberstadt gab es drei jüdische Friedhöfe, die in unterschiedlichem Erhaltungszustand heute noch existieren:
Die Friedhöfe "Am Berge", "Am Roten Strumpf" und der jüngste als Teil des Städtischen Friedhofs an der Klein-Quenstedter-Straße. Um die Beerdigung der Gemeindemitglieder kümmerte sich die 1693 gegründete Beerdigungsbrüderschaft, die Chewra Kadischa "Gemilut Chassadim".
Auch in Halberstadt verfuhr man nach dem Brauch, sich als Zeichen der Trauer ein Kleidungsstück einzureißen. Nach der Beerdigung hielt man die Schiwa, die Trauerwoche, ein.
Die Verstorbenen wurden - offenbar im Gegensatz zu früheren Zeiten - nicht am Tage ihres Todes beerdigt. Aus diesem Grunde bestand Ecke Bakenstraße/Düsterngraben das sogenannte Kohanimhaus (Klein-Venedig), in dem die Halberstädter Kohanim, die Priester, bis zur jeweiligen Grablegung lebten, weil sie nicht mit einem Toten unter einem Dach bleiben durften.
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