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Juden im alten Halberstadt
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1 Kommentar
Hirsch Dr. Ing. h.c., Aron
Unter den Weiden 3   
Aron Hirsch 1858 - 1942 war ein Enkel des Firmengründers Aron Hirsch und wurde in Halberstadt geboren.
Verheiratet mit Mally, geb. Mainz. Kinder: Siegmund und Dora.
1884 wurde er Teilhaber der Firma Aron Hirsch & Sohn in Halberstadt.
Auf ihn ging die Initiative zurück, die beiden Stammwerke des Unternehmens in Ilsenburg und Eberswalde zu vereinen. Nach dem Tode seines Onkels Gustav Hirsch im Jahre 1898 wurde er Leiter des Messingwerkes und übersiedelte nach Berlin.
Seit 1906 spielte er eine wichtige Rolle auch in der jüdischen Gemeinde Berlin, legte aber aus unbekannten Gründen 1923 alle Ämter, die er dort bekleidet hatte, nieder.
Aron Hirsch emigrierte nicht und zog 1938 von Berlin nach Wiesbaden, wo er im Januar 1942 starb. Seine Frau Mally nahm sich im August, wenige Tage vor ihrer Deportation, das Leben.
Zuletzt aktualisiert: 29.07.2006 - 10:07
 
Von besonderem Interesse:
IDie obigen Informationen stammen sämtlich von dem Hirsch-Esperten Peter Schulze aus Ilsenburg.
Gesucht werden Informationen über die Gründe, aus denen er 1923 alle seine Ämter in der jüdischen Gemeinde Berlin niederlegte.
Gesucht auch Informationen, warum er nicht emigrierte und wie er bis 1942 überlebte.
 
Kommentare:
 
Frau Dorothee Lottmann-Kaeseler aus Wiesbaden schrieb am 08.07.2013
Aron Hirsch zog sich 1932 mit seiner Frau nach Wiesbaden zurück und wohnte dort zunächst standesgemaess
im Nassauer Hof, später im Hotel Fuerstenhof.
Aufgrund der zunehmenden Verfolgung und Verarmung nach 1933 musste das Paar mehrfach umziehen
und lebte zuletzt zur Untermiete in Wiesbaden.
Aron Hirsch starb am 22. Februar 1942 (vermutlich durch Freitod) in Wiesbaden;
seine Frau Amalie nahm sich am 27. August 1942 das Leben, kurz vor der ihr schon angekuendigten
Deportation (1.9.1942) in das Ghetto Theresienstadt.
Sie sind beide auf dem Juedischen Friedhof Platter Strasse bestattet, allerding ohne Grabstein.