Login
Juden im alten Halberstadt
Stichworte zu:
1 Kommentar
Berliner, Justin
Bakenstraße 56   Im Stadtplan anzeigen
Justin Berliner, der als englischer Soldat seinen Namen in "Justin Barry" änderte, stammte aus Kalisch in der polnischen Wojewojdschaft Kalisz.
In Halberstadt war er bei der Gemeinde als Kantor angestellt und wurde später zum Oberkantor befördert. Bekannt für seine schöne Stimme. Er soll sogar als Opersänger ausgebildet gewesen sein. Aúßerdem war er Schächter. Verheiratet mit Gerda, geboren 1895.
Eine Tochter Jutta, geboren 1922.
Gleichfalls in der Bakenstraße 56 lebte Justins Bruder Siegfried. Er war von Beruf Elektriker und letete den Knabenchor der Gemeinde.
Frau und Tochter von Justin Berliner wurden am 12. April 1942 deportiert.
Zuletzt aktualisiert: 20.05.2006 - 12:05
 
Von besonderem Interesse:
Wann kam Justin Berliner nach Halberstadt? Geburts- und Sterbedaten?
Nähere Informatinen über Siegfried Berliner. War er verheiratet? Hatte er Kinder?
 
Kommentare:
 
Herr Hans N. Wolffgang aus Burg schrieb am 08.12.2007
Meine Großmutter wohnte in der Bakenstrasse 58.
Sie hat mir berichtet, daß Herr Berliner nach dem Kriegsende wieder nach Halberstadt gekommen ist. Sie war sehr davon beeindruckt, daß Herr Berliner keine Rache nahm, sondern im Gegenteil polnische ehemalige Zwangsarbeiter, die wohl im Viertel oder der Stadt untergebracht waren, zur Mäßigung und Versöhnung aufrief.
(Hier weiß ich keine Einzelheiten mehr, schließlich sind das Erzählungen die ich als Kind vor vielen Jahren gehört habe)
Man hatte ihm wohl angeboten, ihm Nazis oder vielleicht auch direkt Schuldige an der Verschleppung seiner Familie zu nennen.