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Juden im alten Halberstadt
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2 Kommentare
Beverstein, Hugo
Spiegelstraße 74   Im Stadtplan anzeigen
Hugo Beverstein, geboren 1882 und seine Frau Paula geboren 1890 betrieben von 1926 - 1938 eine koschere Fleischerei in der Spiegelstraße 74. Offen bleibt dabei, wie das nach der Machtübernahme durch die Nazis möglich war, nachdem das Schächten verboten wurde. Vgl. hierzu den Kommentar von Pamela Beverstein-Bonkokoski.
Söhne: Jakob, Geburtsjahr unbekannt; Lothar, gen. Lou, geboren am 21. Oktober 1921 in Würzburg; Walter, geboren am 5. November 1923 in Würzburg.
Während die drei Söhne sich retten konnten, wurden Hugo und Paula 1942 deportiert..
Inzwischen ist Jacob gestorben, Lothar lebt in Toronto und Walter mit seiner Familie in Minnesota.
Zuletzt aktualisiert: 02.05.2008 - 11:05
 
Von besonderem Interesse:
Erinnerungen an den Fleischereibetrieb. Wurde er von einem Kaschruthaufseher überwacht?
 
Kommentare:
 
Herr Klaus Kieckbusch aus Holzminden schrieb am 27.12.2009
Von neuem beschäftige ich mich aktuell mit Daten von Juden aus Holzminden und Umgebung, zu denen 1998 bereits ein Buch erschien. Mir fällt Hugo Beverstein deswegen auf, weil er 1938 an die Kreisdirektion Holzminden die Bitte richtete, ihm über Vater und Großvater amtliche Daten zuzusenden. Die brauchte er für die neue Kennkarte. Die ihm zugeschickten Daten (die ich aber nicht in der Akte fand) verweisen darauf, daß Vater und Großvater zu den Beversteins aus dem Dorf Bevern gehörten. Für diese Beversteins habe ich Nachweise über eine Reihe von Generationen, auch über solche, die 1935 nach Argentinien ausgewandert sind.
Der Halberstädter Hugo Beverstein hat 1901/02 und noch einmal bis 1907 in Holzminden gelebt und wurde dann nach Bevern abgemeldet. Mit Sicherheit zu Verwandten - aber zu wem?
Die nach Argentinien ausgewanderten 5 Beversteins (Eltern Siegmund und Lina und Söhne, alle Viehhändler oder Schlachter) haben in Avigdor eine Schlachterei betrieben. Vielleicht haben sogar sie (ab 1936) noch koscheres Fleisch nach Deutschland geliefert?
 
pamela beverstein aus wisconsin, usa schrieb am 23.03.2008
i am the granddaughter of Hugo and Paula Beverstein. My father Walter and my uncle Lothar (Lou) are alive and well. Lou lives in Toronto, Canada and my dad in Florida.but is going wo move to Minnesota. My uncle Jakob (Jack) and my Aunt Ella Beverstein Kugelmann are dead. My dad was 15 when he was sent to England on the Kindertransport. It was the last time he saw his parents. We did have contact with a cousin, Thea Beverstein who lived in Germany and Argentina, she also has passed. If someone who speaks English would contact me I would love to pass on any information my dad and uncle could relay. I recently did find a letter from Hugo and Paula, one of the last I believe before they were deported. My wish before I die is to come to Germany to feel where my parents were raised. My mother''s family were from Trier, and sadly only my mom and two brothers are alive, and they remember little.

Zur Frage, was nach dem Verbot des Schächtens mit der koscheren Fleischerei geschah, schreibt Pamaela Beverstein:
My uncle Lou probably remembers more about the butcher shop than my dad.I do have a picture of it, if you would like, I could send you a copy. .....My dad does remember in 1933 the Nazis did not allow the animals to be killed "kosher" anymore. My dad said that my grandfather said "if Hitler did not come to power, he could have retired early". After the butcher shop was closed, the kosher meat came from Argentina and he still sold it to the customers who kept kosher. He then sold shoelaces and yarn from the same store.