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1 Kommentar |
Ebstein, Hermann
Lindenweg 38 |
Hermann Ebstein, von seinen deutschen Freunden "Ebs" genannt, wurde am 17. Mai 1901 in Halberstadt geboren und starb 1962 in Israel Er nahm sich im Jordan das Leben. . Sein Vater war der bekannte Kaufmann Adolf Ebstein am Breiten Weg. Ebs besuchte das Martineum und studierte von 1919 - 1926 in Göttingen Jura und Soziologie. Dort gehörte er zum Kreis um den seinerzeit sehr bekannten Professor Herman Nohl, der sich u.a. ausgiebnig mit der Jugendbewegung befaßte. Nach Abschluß seines Studiums arbeitete er am Archiv des Vereins für Vormundschaft in Deutschland, mußte aber dort kündigen, um das Geschäft seines 1929 gestorbenen Vaters Adolf zu liquidieren. Danach wurde er als Jude nicht wieder angestellt und war fortan auf private Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Jugendpädagogik angewiesen. Er war eng befreundet mit dem Halberstädter Kinderarzt Dr. Fritz Schönfeld, den er vermutlich bei Zusammenkünften der Jugendbewegung kennengelernt hatte und mit dem er lange Wanderungen im Harz unternahm, bei intensiven Gesprächen über Kunst, Philosophie und Soziologie.
Nach seiner Emigration nach Palästina, die in letzter Minute gelang und zwar auf dem jüdischen Schiff "Patria"), lebte er im Kibbuz Afikim und gewann sich wiederum viele Freunde, die ihn "Dan" nannten.
1959 heiratete er in Israel Agnes Loewenthal, geboren 1927 in Göttingen.
Sie hatten eine Tochter, namens Doron.
Er war nach allem, was ich über ihn gehört habe, ein außergewöhnlicher und liebenswerter Mensch. |
Zuletzt aktualisiert: 29.01.2011 - 11:01 |
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Von besonderem Interesse: |
Die obigen Informationen verdanke ich in erster Linie den Nachrufen seiner Studienfreunde.. Die damals in diesem Kreise begründeten Freundschaften waren so wichtig, daß sie, wie ich gehört habe, über die Jahre des Zweiten Weltkrieges anhielten und sich in der nächsten Generation fortsetzten. Auch seine Mitbewohner im Kibbuz Afikim haben ihm bewegende Nachrufe gewidmet. |
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Kommentare: |
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Herr Günter Blümel aus
Göttingen schrieb am 18.09.2011 |
Hermann Ebstein gehörte als Student zu dem Kreis um den Göttinger Pädagogen Herman Nohl, aber auch zu den Student/innen um Erich Weniger, Nohls Assistent und 1949 Nachfolger auf dem Lehrstuhl, die die Jugend-Volkshochschule Göttingen 1921 gegründet haben. H.E. verwaltete die Kurse. Das geht aus einigen Briefen an Erich Weniger, die meist aus Halberstadt geschrieben sind, hervor (sh. Nachlass Weniger, SUB Universitätsarchiv Göttingen). In dem Buch der Nohl-Schülerin Elisabeth Brochmann, die 1935 als Jüdin nach England emigieren musste, über Herman Nohl (1969) wird ein Brief Nohls an H.E. vom 2.1.1936 (Nachlass Nohl, ebd.) wiedergegeben, auch im Faksimile. Der Brief beschäftigt sich mit der Auswanderung nach Palästina (Brochmann, 1969, p. 163 f.). Zur Jugend-Volkshochschule, sh. meine Kurzfassung der Göttinger VHS-Geschichte unter www.volkshochschule-goettingen.de. Ich bin sehr an Informationen über die Göttinger Zeit von Hermann Ebstein interessiert. |
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