Login
Juden im alten Halberstadt
Stichworte zu:
0 Kommentare
Meyer, , Vera Babette
Sedanstraße 45 / Am Berge 3   
Vera Babette Meyer geboren am 9. Dezember 1908 war die Tochter von
Aron Meyer und Meta geb. Landau.
Die Eltern betrieben ein Geschäft für Bergwerks- Hüttenprodukte (Metalle) unter der Firma Aron Meyer & Co Am Berge 3. Inhaber waren Aron, Emil und Witwe Rosine Meyer, Prokura hatte Meta Mexrer.
Etwa 1919 müssen Familie und Firma Halberstadt verlassen haben.
Aus der Tatsache, daß sich auf dem Lagerfriedhof von Gurs / Frankreich der Grabstein von Vera Babette Meyer befindet, schließe ich, daß sich die Familie entweder nach Frankreich gewendet hat, oder nach Baden,, in die Pfalz oder ins Saarland, denn von dort aus wurden am 22. Oktober 1940 6500 Menschen in das Lager Gurs verschleppt.
Paul Roland vom Bezirksverband Pfalz, dem ich diese Information verdanke, hat im Archiv des Lagers Gurs recherchiert und mich informiert, daß Vera Babette am 10.Januar 1943, also im Alter von 32 Jahren an den Folgen eines Selbstmordversuches gestorben ist. Sie hat u.a. einen Abschiedsbrief an ihre Freundin Lina Skopell in Vaduz hinterlassen, dessen Abschrift Paul Roland mir neben Kopien von einigen amtlichen Urkunden überlassen hat. Aus diesem Brief läßt sich folgern, daß ein Teil der Familie sie überlebt haben muß.
Wie mir Paul Roland weiter mitteilt, geht aus dem Archiv hervor: Vera Meyer emigrierte 1938 nach Frankreich und lebte in Paris. 1940 wurde sie interniert und kam am 23. Mai 1942 nach Gurs. Sie scheint mehrere Suizidversuche unternommen zu haben und wurde deshalb auch vorübergehend in die Psychiatrische Klinik nach Pau. verbracht.
Zuletzt aktualisiert: 09.01.2013 - 12:01
 
Von besonderem Interesse:
Wer kann Angaben darüber machen, warum die Familie Aron Meyer so lange Zeit vor der "Machtübernahme" durch die Nazis 1933 Halberstadt verlassen hat und mit welchem Ziel?
Wer weiß etwas über Vera Babettes Leben seit 1920?