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1 Kommentar |
Ebstein, Adolf
Lindenweg 38 Im Stadtplan anzeigen |
Adolf Ebstein war Inhaber des Kaufhauses Ebstein, Breiteweg 42/48.
Er war verheiratet mit Thekla geb. Loeb.
Kinder: Hermann, Walter und Ludwig.
Anfang der zwanziger Jahre erwarb Adolf Ebstein das Gebäude des Hotels "Prinz Eugen" und verwendete das Erdgeschoß für die Erweiterung seiner Verkaufsräume.
Aus einem Inserat für sein Kaufhaus im "Führer durch Halberstadt"1902
"Bekannt für nur reelle gute Waaren.
Größte Auswahl
Nähartikel, Kurzwaaren
Futterartikel, Besatzartikel
Besatzseide, Knöpfe.
Handschuhe, Strümpfe, Unterzeuge
Blousen, Costüme, Costüme-Röcke,
Jupons, Corsets
Weitere Spcialabteilungen"
Adolf Ebstein starb 1929 und ist auf dem Neuen jüdischen Friedhof in Halberstadt begraben. Nach seinem Tode liquidierten seine Söhne das Geschäft.
Seine kranke Witwe wurde im November 1942 nach Theresienstadt deportiert.
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Zuletzt aktualisiert: 06.02.2011 - 11:02 |
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Von besonderem Interesse: |
Was ist aus seinem jüngsten Sohn Ludwig geworden?
Er ist auf der Deportationsliste nicht aufgeführt.
1940 ist er zusammen mit seiner Mutter Thekla unter der Anschrift Lindenweg 18/19 verzeichnet. |
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Kommentare: |
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Frau Matthiessen, Helga aus
Bad Homburg v.d.H. schrieb am 23.05.2006 |
Sehr geehrte Frau Klamroth,
mit großem Interesse habe ich Ihre Internet-Veröffentlichung betrachtet.
Hermann Ebstein aus Halberstadt, geboren am 17. Mai 1901 als Sohn von Adolf Ebstein, war ein enger Freund meiner Eltern. Er wurde nach dem 9. November 1938 nach Buchenwald gebracht, konnte aber nach einer Haftzeit von einigen Monaten im Jahr 1940 noch Deutschland verlassen und gelangte mit dem Schiff Patria nach Israel. Seine Besuche bei uns in den ersten Jahren nach dem Krieg - er kam als Mitglied der Jewish Brigade der British Army - gehören zu meinen und meiner Geschwister schönsten Kindheitserinnerungen.
Hermann - oder Dan, wie er sich in Israel nannte, oder noch besser Ebs, wie er bei seinen Freunden bekannt war - hat im Jahr 1959 eine junge Frau aus Göttingen geheiratet, mit der zusammen er im Kibbuz Afikim lebte und im Dezember 1959 eine Tochter - Doron - bekam. Nur wenige Jahre später, Anfang 1962, nahm er sich im Verlauf einer schweren depressiven Erkrankung das Leben. Die Mutter von Doron hat später noch einmal geheiratet, ist aber etwa 1985 in Israel an Krebs gestorben.
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Mühe bei der Beantwortung meiner Fragen. Dass ich Ihre Veröffentlichung als letzte Möglichkeit einer Auskunft in dieser Angelegenheit sehe, ist vielleicht auch ein Kommentar dazu, wie wichtig Ihre Arbeit ist.
Ich besitze einige Brief von Ebs an meine Eltern, wenn auch die Briefe, die er mir als kleinem Mädchen geschrieben, zusammen mit anderen Erinnerungsstücken bei Doron verloren gegangen sind. Ich besitze auch einige wenige Fotos und ein kleines Heft mit Erinnerungen, die Freunde von Ebs bei seinem Tode zusammengestellt haben. Sollte diese Papiere für Sie von Interesse sein, bitte ich um eine kurze Nachricht - ich möchte mich zwar jetzt nicht davon trennen, würde sie aber für einen späteren Zeitpunkt als für Sie bestimmt kennzeichnen. Und man könnte Kopien anfertigen -
Mit freundlichen Grüßen
Helga Matthiessen
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